Definition & Wirkungsbereich des RBJ
Recht, Ethik, Deontologie
Die Berufsethik entspricht einer Reihe von Regeln, die für die Ausübung eines bestimmten Berufes gelten. Es gibt sie für Journalisten, Ärzte, Anwälte, Buchhalter… Es ist die Gesamtheit der Pflichten, die sich die Mitglieder eines Berufsstandes auferlegen, und der Rechte, die notwendig sind, um ihren Beruf in Übereinstimmung mit diesen Pflichten auszuüben.
Die Berufsethik gilt für diejenigen, die eine bestimmte Tätigkeit ausüben. Sie wird von den internen Stellen des Berufsstandes ausgearbeitet, und auch Streitigkeiten werden intern, in Selbstregulierungsgremien wie dem Rat für Berufsethos der Journalisten behandelt.
Die Berufsethik unterscheidet sich dementsprechend vom Gesetz. Das Gesetz gilt für alle Bürger und wird von den öffentlichen Institutionen festgelegt, die grundsätzlich von ihnen gewählt werden. Die Anwendung der Gesetze im Einzelfall und der Umgang mit Übertretungen liegt in der Verantwortung der Justiz, Gerichte und Gerichtshöfe. Einige rechtlich korrekte Praktiken sind ethisch inakzeptabel und umgekehrt.
Auch die Deontologie unterscheidet sich von der Ethik. Die Ethik ist eine Frage des individuellen Gewissens und der persönlichen Werte derer, die die betreffende Tätigkeit ausüben. Sie unterliegt daher im Gegensatz zur Deontologie nicht der Kodifizierung. Obwohl es in einigen Bereichen Ethikcodes gibt, beruhen diese im Allgemeinen auf freiwilliger Einhaltung. Verstöße gegen die Ethik werden nur im Gewissen des Täters bestraft.
In einigen Berufen ist die Verbindung zwischen Gesetz und Ethik relativ eng. Dies gilt beispielsweise für Personen, die einen Beruf ausüben, obwohl eine Instanz wie eine Berufskammer ihnen die Ausübung untersagt hat. Die Täter können in solchen Fällen vor Gericht gestellt werden. Dies ist bei Journalisten nicht der Fall. Da das Recht auf freie Meinungsäußerung ein Grundrecht ist, ist es nicht denkbar, einem Einzelnen dieses Recht zu entziehen; dies hindert ihn jedoch nicht daran, sich an berufsethische Normen zu halten, wenn seine Tätigkeit in der Information der Öffentlichkeit besteht. In der Tat haben Journalisten eine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, an die sie sich wenden.
Handlungsbereich des RBJ
Für Journalisten ergibt sich die ethische Verpflichtung aus der Ausübung einer Tätigkeit, die Auswirkungen auf die Gesellschaft hat. Die Einhaltung der Berufsethik beruht demzufolge nicht auf der Tatsache, ein professioneller Journalist zu sein, noch darauf, Mitglied eines Berufsverbandes zu sein oder nicht, sondern auf der Tatsache, journalistische Informationen in der Öffentlichkeit zu verbreiten. Folglich beschränkt sich diese Pflicht zur Einhaltung der Berufsethik nicht nur die traditionellen Medien (Printmedien, Radio, Fernsehen), sondern betrifft auch die neuen Medien wie das Internet. Auch das Foto und die Pressezeichnungen sind betroffen. Die Regeln der Berufsethik beziehen sich insbesondere auf:
- die zuverlässige Informationsbeschaffung,
- die Geheimhaltung journalistischer Informationsquellen,
- den Respekt der Privatsphäre,
- die Unterscheidung zwischen Information und Kommunikation/Werbung.
- …
Der RBJ interessiert sich daher für all Personen, die haupt- oder nebenberuflich Journalismus betreiben.
Ziel des RBJ ist es, alle journalistischen Aktivitäten abzudecken, einschließlich aller Handlungen und Verhaltensweisen in den verschiedenen Phasen des Informationsbeschaffungsprozesses. Sein Handlungsbereich erstreckt sich auf alle Medien, die Informationen verbreiten, unabhängig davon, ob es sich um Print-, audiovisuelle oder elektronische Medien, allgemeine oder spezialisierte Medien handelt.
Andererseits ist der RBJ nicht für andere als journalistische Ausdrucksformen zuständig: Werbung, Unterhaltung, Filme und Serien… Er wird jedoch zuständig, sobald die Gefahr einer Verwechslung dieser Ausdrucksformen mit journalistischem Vorgehen besteht.